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Land & Forst 2014

Mit Turbobürste und Schotterfräse

Wegepflege – Dauerhaft befahrbare Waldwirtschaftswege sind eine wichtige Voraussetzung, um Holz aus dem Privatwald zu mobilisieren. Wenn solche Wege in die Jahre kommen, sind effiziente Verfahren für ihre Instandsetzung gefragt. In der Bezirksförsterei Bad Iburg hat sich der Einsatz von Turbokrautbürste und Schotterfräse bewährt. Mehr dazu berichtet Förster Johannes Oestermeyer.

Bei größeren Schadstellen auf dem Weg sorgt ein zusätzlich aufgebrachtes Mineralgemisch für neue Stabilität. Eine Schotterfräse vermischt es mit dem ursprünglichen Schotter. Rund 15 Kilometer Forstwirtschaftswege wurden in der Bezirksförsterei Bad Iburg in den 1990er Jahren neu gebaut beziehungsweise vorhandene grundlegend saniert. So konnten in drei Forstorten etwa 400 Hektar Kleinstprivatwald, die etwa 150 Waldbesitzern gehören, für die Holzabfuhr erschlossen werden.

Wasserabfluss verursacht Schäden

Die genannten Wege sind üblicherweise in wassergebundener Bauweise mit örtlichem Sand- oder Kalksteinmaterial erstellt worden. Bekanntlich geht die größte Gefährdung dieser Schotterwege von Niederschlags- und Hangzuzugswasser aus, wenn die Wasserführung nicht mehr gewährleistet ist. Ursache dafür ist vor allem das allmähliche Begrünen und Hochwachsen der Bankette und Wegeseitenräume. Im ebenen Gelände bilden sich dann durch stehendes Oberflächenwasser häufig Schlaglöcher, die sich vergrößern, wenn sie befahren werden. In Steigungsbereichen kommt es durch den Wasserabfluss zu Rinnen und Vertiefungen.

In einem ersten Arbeitsgang wird die hochgewachsene Vegetation mit einem Mulcher geschlegelt. Anschließend kommt die sogenannte Turbokrautbürste zum Einsatz. Hierbei handelt es sich um einen runden, stabilen Stahlbesen, der über die Schlepperhydraulik angetrieben wird und mit hoher Drehzahl rotiert. Zudem kann der Anpressdruck über Schrägstellung der Bürste variiert werden. Die gesamte Fahrbahnbreite wird hierdurch freigelegt und von Aufwuchs, Laub und angespülter Erde befreit, sodass wegeschonendes, spurversetztes Befahren wieder möglich ist.

Schotterfräse mischt alt und neu

Geringe Wegeschäden werden mit einem Grader nachprofiliert. Auf den Wegeabschnitten, die aufgrund des Wassereinflusses größere Fehlstellen und Vertiefungen aufweisen, muss geeignetes Mineralgemisch aufgetragen werden. Dieses neu aufgebrachte Material wird rund 15 cm tief gefräst, um es mit dem ursprünglichen Schotter zu vermischen. Auch diese Wegabschnitte werden mit einem Grader nachprofiliert. Zum Abschluss verdichtet eine Vibrationswalze den gesamten Weg nach.

Fazit

Der Einsatz von Turbobürste und Schotterfräse hat sich als sehr effizientes und auch kostengünstiges Verfahren zur Pflege und Instandhaltung unserer Forstwirtschaftswege erwiesen. Es hilft nachhaltig, einen guten Wegezustand zu sichern und so den vielfältigen Aufgaben eines Wirtschaftsweges gerecht zu werden.

Quelle: Land und Forst

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